
Wien ist bekannt für seine prachtvollen Bauten, Kaffeehäuser und belebten Plätze. Doch abseits der touristischen Pfade verbergen sich Orte, die vom Verfall und der Geschichte erzählen: Mit der Entwicklung der Städte und den sich ändernden Bedürfnissen der Bevölkerung wurden sowohl öffentliche als auch private Gebäude aufgegeben, sobald sie ihren ursprünglichen Nutzen verlieren. Diese Gebäude sind zu teuer, um sie instand zu halten oder abzureißen, und werden daher dem Verfall überlassen. Umso besser für alle, die auf der Suche nach einem Abenteuer sind. Denn nun gibt es die spannensten Lost Places in Wien und der Umgebung.
1. Bombenruine Haus Fischerstiege
Mitten im Herzen Wiens, im Innenhof eines Wohnhauses an der Ecke Fischerstiege/Salzgries (1. Bezirk), verbirgt sich die letzte Bombenruine der Stadt. Ein US-Bombentreffer zerstörte 1945 einen Teil des Gebäudes, das einst ein Kaufhaus beherbergte. Während die meisten Kriegsschäden längst beseitigt wurden, ist diese Ruine bis heute erhalten – überwuchert, einsturzgefährdet und nicht öffentlich zugänglich. Sie erinnert eindrucksvoll an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und ist ein einzigartiges Relikt der „Schlacht um Wien“.
2. Spiegelvilla
Die verlassene Villa in den Wiener Außenbezirken hat ihren Namen den auffälligen, großen Spiegeln im Innenhof und auf der Terrasse zu verdanken. Diese Spiegel reflektieren das verfallende Ambiente und verleihen dem Ort einen einzigartigen, fast surrealen Charakter. Das Anwesen wurde vor vielen Jahren verlassen und verfällt seither zusehends. Die Natur erobert das Haus immer mehr zurück, und im Inneren finden sich typische Lost-Place-Motive wie überwucherte Mauern, alte Möbel und Spuren vergangener Zeiten.
3. Ruinenvilla im Dehnepark
Im Dehnepark, einem beliebten Naherholungsgebiet, steht eine künstlich als Ruine gestaltete Villa. Ursprünglich als romantisches Gartenbauwerk errichtet, ist sie heute stark verfallen und von der Natur zurückerobert. Die Ruine ist umzäunt, aber von außen sichtbar und bietet eine geheimnisvolle Kulisse mitten im Grünen.
4. Nordwestbahnhof
Das riesige Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofs (20. Bezirk) ist ein Paradies für Fans der Lost Places in Wien. Verlassene Gleise, alte Lagerhallen und überwucherte Bahnsteige erzählen von der einstigen Bedeutung des Bahnhofs. Teile des Areals sind heute für die Öffentlichkeit zugänglich, andere bleiben ein geheimnisvoller Ort im Wandel – hier trifft Industriegeschichte auf urbane Wildnis.
5. Jüdischer Friedhof Währing
Der Jüdische Friedhof in Währing (18. Bezirk) ist einer der ältesten und atmosphärischsten Friedhöfe Wiens. Viele Grabsteine sind verwittert, umgestürzt oder von Pflanzen überwuchert. Obwohl der Friedhof offiziell geschlossen ist, werden gelegentlich Führungen angeboten. Der Ort strahlt eine besondere Ruhe und Melancholie aus und ist ein eindrucksvolles Mahnmal vergangener Zeiten.