
Auf der ganzen Welt herrscht große Betroffenheit nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag. Auch in Wien kommen Katholikinnen und Katholiken zum gemeinsamen Trauern zusammen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hat selbst zwar nie Wien besucht, aber es bestehen einige Verbindungen in die österreichische Hauptstadt. Welche besonders ungewöhnlichen Geschichten es über den Papst Franziskus in Wien gibt, erfahrt ihr hier.
Papst Franziskus war Mitglied beim SK Rapid
Neben dem Glauben war auch der Fußball eine besondere Leidenschaft für Papst Franziskus. Dazu zählt auch, dass die gesamte Mannschaft des SK Rapid dem Papst einen Besuch abstattete: Im Jahr 2018 machten sich das Wiener Team mit dem damaligen Trainer, Kult-Stadionsprecher, Rapid-Pfarrer Christoph Pelczar und Kardnial Christoph Schönborn auf den Weg in den Vatikan.
Die Privataudienz wäre aber fast gescheitert. Denn die Mannschaft blieb auf dem Weg vom Flughafen in Rom zum Vatikan im Stau stecken und verpasste den Termin. Das Team kämpfte sich aber durch die vollen Straßen und stieß schließlich bei der Generalaudienz doch noch auf den Papst, der sich im Anschluss Zeit für die Fußballer nahm und ihren Rapid-Rosenkranz segnete.
Als Gastgeschenk gab es eine Ehrenurkunde samt lebenslanger Mitgliedschaft beim SK Rapid, die der Papst gerne annahm. Außerdem überreichte ihm die Mannschaft es ein grün-weißes Trikot mit der Aufschrift „Papa Francesco“ und der Nummer 10 – ob er es jemals getragen hat, können wir nur vermuten.
Der geplatzte Wien-Besuch und Segen aus der Ferne
Es stand nur kurz davor, dass Papst Franziskus in Wien gewesen wäre: Der damalige Bundespräsident Heinz Fischer schlug dem Oberhaupt der katholischen Kirche im November 2014 einen Besuch in Wien vor. Die Einladung nahm der Papst auch an, auch wenn er es aufgrund seines dichten Terminplans dann nie nach Wien schaffte.
Trotzdem war Papst Franziskus der österreichischen Hauptstadt stets nahe. Er segnete das Franziskus Spital Margareten samt Mitarbeitenden und Patientinnen und Patienten als besonderer Namensvetter. Auch die zwei Vögel im Logo der Klinik machen die Verbindung deutlich: Den Heilige Franz von Assisi, der Schutzpatron der Tiere, der Umwelt und der Ökologie, haben der Papst wie die Klinik als ihr Namensvorbild ausgewählt.
Auch nach dem Terroranschlag im November 2020 übermittelte Papst Franziskus per Telegramm seine Gebete an Wien. Genauer gesagt an Kardinal Schönborn, dem ehemaligen Erzbischof von Wien. Er galt stets als enger Vertrauter und Verbündeter des Papstes im Vatikan und brachte eine direkte Verbindung nach Wien.
Ein Stück Sachertorte für den Papst
Erst im November vergangenen Jahres lernte der Papst eine 30-köpfige Gruppe aus Wien kennen. Die Gruppe bestand aus Obdachlosen und freiwilligen Helfern, die sich regelmäßig im Erzbischöflichen Palais in Wien trifft, wo sie Essen und Kleidung erhält.
„Ihr kommt aus ganz unterschiedlichen Ländern, gehört verschiedenen religiösen Bekenntnissen an und habt je eigene Lebenserfahrungen, oft auch schwere Schicksalsschläge, hinter euch. Aber eines vereint uns alle – wir sind Brüder und Schwestern, Kinder des einen Vaters im Himmel“, sagte Papst Franziskus der Gruppe.
Die Besucher aus Wien wiederum brachten einen wahren Klassiker aus der Hauptstadt mit: Der Papst erhielt eine Sachertorte. Auch wenn Papst Franziskus in Wien letztlich nie gewesen ist, hat er den Geschmack der Stadt zumindest erleben können.