
Was denken Aliens wohl, wenn sie den Donauwalzer aus Wien hören? Die Antwort bleibt uns wahrscheinlich unbekannt, aber zumindest die Frage ist berechtigt. Denn am Samstag hat Wien sich auf eine kosmische Mission begeben: Mit „Waltz into Space“ wurde der berühmte Donauwalzer von Johann Strauss II nicht nur auf der Erde gefeiert, sondern erstmals als elektromagnetische Welle ins Weltall gesendet. Das Ereignis ist eine spektakuläre Hommage zum 200. Geburtstag des Walzerkönigs. Wie es ein Stück Wien ins Weltall geschafft hat und was davon bleibt, erfahrt ihr hier.
Waltz into Space: Ein galaktisches Konzert
Das der Donauwalzer nicht nur für irdische Ohren bestimmt ist, war schon länger geplant. Denn als 1977 die NASA ihre Voyager-Sonden mit den berühmten goldenen Schallplatten ins All schickte, um die größten Errungenschaften der Menschheit ins All zu schicken, fehlte ausgerechnet der Donauwalzer. Dabei galt er durch den Film „2001: Odyssee im Weltraum“ längst als inoffizielle Hymne des Kosmos.
Dieses Versäumnis holten die Organisatoren von WienTourismus und der European Space Agency (ESA) nun nach. Unterstützt von den Wiener Symphonikern sendeten sie zum 200. Geburtstag von Johann Strauss einen musikalischen Gruß an das Universum. Mit einem exklusiven Konzert im Museum für angewandte Kunst (MAK) spielte die Musikerinnen und Musiker auch den Donauwalzer. Dieser wurde in Echtzeit zur ESA-Deep-Space-Antenne DSA 2 in Cebreros, Spanien, übertragen. Von dort aus reiste Strauss’ Melodie mit Lichtgeschwindigkeit weiter in Richtung Voyager 1, dem am weitesten entfernten menschengemachten Objekt im All.
Musik von Wien ins Weltall – ein globales Ereignis
Obwohl das Konzert im MAK nur geladenen Gästen vorbehalten war, konnten Musik- und Weltraumbegeisterte das Ereignis live miterleben. Bei einem großen Public Viewing an der Strandbar Herrmann in Wien, im Bryant Park in New York sowie online via Livestream wurde das musikalische Raumfahrtabenteuer weltweit gefeiert. Die Aktion „SpaceNotes“ ermöglichte es zudem Menschen aus 92 Ländern, symbolisch einzelne Noten des Donauwalzers zu „sponsorn“ und so Teil der Mission zu werden.
Mit „Waltz into Space“ unterstreicht Wien einmal mehr seine Rolle als kreative und visionäre Musikstadt. Norbert Kettner, Direktor des WienTourismus, betonte: „Die erfolgreiche Realisierung der Mission ist ein Beweis für Wiens einzigartige Fähigkeit, Tradition mit Innovation zu verbinden.“ Auch ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher zeigte sich begeistert: „Unsere Technologie kann nicht nur wissenschaftliche Daten, sondern auch menschliche Kunst über große Distanzen senden.“
Der Donauwalzer tanzt nun nicht mehr nur durch Wiens Ballsäle. Er schwebt auch als klingender Gruß aus der Musikstadt Wien hinaus in die Unendlichkeit des Universums. Wer weiß, welche Wesen sich bald im Wiegeschritt zu Johann Strauss Musik bewegen.