Die Hofburg steht bei den meisten Touristen als Sehenswürdigkeit auf dem Programm, aber viele betrachten sie nur von außen. Dabei verbirgt sich im Inneren ein prachtvoller barocker Saal, dessen reiche Verzierungen und Fresken einen faszinierenden Anblick bieten. Falls ihr der Nationalbibliothek also noch keinen Besuch abgestattet habt, solltet ihr das unbedingt nachholen und auf eure Liste mit Unternehmungen in Wien setzen!
Die Sammlung der Nationalbibliothek

Zunächst wurden die Schriften und Bücher der Hofbibliothek im Minoritenkloster aufbewahrt, bis schließlich Kaiser Karl VI. den Bau eines Bibliotheksgebäudes in Auftrag gab. Nach drei Jahren Bauzeit in 1726 eröffnete der erste Bibliothekssaal in der Hofburg. Die Hofbibliothek wandelte sich im Laufe der Zeit zu einer der umfangreichsten Universalbibliotheken weltweit. Mit Ende des Ersten Weltkriegs ging sie in staatliche Hand über, sodass aus ihr die heutige Nationalbibliothek wurde. Der Fokus liegt seither vor allem auf geisteswissenschaftlichen Werken.
Darüber hinaus spielen österreichische Werke natürlich eine wesentliche Rolle. Als zentrale wissenschaftliche Bibliothek Österreichs sammelt die Nationalbibliothek alle hierzulande entstandenen Druckwerke, inklusive aller Dissertationen. Ebenso werden Exemplare österreichischer Werke, die im Ausland erscheinen, hier aufbewahrt.
Neben Büchern und Zeitschriften findet ihr in der Bibliothek noch viele weitere Medien und Sammlungen, wie Globen, Papyrusschriften, Grafiken und eine umfangreiche Musiksammlung, die Stücke und Nachlässe der bekannten österreichischen Komponisten enthält, wie beispielsweise Richard Strauss. Einen Teil der Sammlungen könnt ihr in den Museen der Nationalbibliothek betrachten: Das Papyrusmuseum, das Globenmuseum, das Esperantomuseum und das Literaturmuseum. Neben diesen Museen könnt ihr außerdem den berühmten Prunksaal besichtigen.
Der Prunksaal in der Nationalbibliothek

Der Prunksaal ist der erste und somit älteste Saal der Bibliothek. Damals handelte es sich um einen freistehenden Bau, heute ist der durch Erweiterungen und Anbauten mit der Hofburg verbunden. In der Mitte des Prunksaals begrüßt euch eine Skulptur des Auftraggebers Karl VI., der auf einem Sockel thront. Umgeben wird er von vier venezianischen Globen. Im ganzen Saal verteilt befinden sich weitere Marmorstatuen von Habsburger Adeligen.
Sofern ihr die Augen von den prachtvoll verzierten Wänden und Möbeln abwenden könnt, solltet ihr unbedingt einen Blick nach oben wagen. Das Deckenfresko des Kuppelsaals von Maler Daniel Gran zeigt die Apotheose von Karl VI. Sein Bild wird von Hercules und Apollo gehalten. Auch die beiden Seitenflügel verfügen über Fresken an der Decke sowie Marmorstatuen.
Im Prunksaal befinden sich heute über 200.000 gesammelte Werke. Er ist fast 78 Meter lang und beinahe 20 Meter hoch. Die Kuppel, die den Saal krönt, musste einst durch einen Eisenring verstärkt werden, da sich Risse in ihr zeigten. Wenn ihr genau hinseht, könnt ihr sie noch erkennen. Möchtet ihr den Prunksaal besuchen, könnt ihr eine Führung buchen, um mehr über die Geschichte und Architektur zu erfahren. Ihr könnt ihn aber auch auf eigene Faust erkunden.
📍 Adresse: Josefsplatz 1, 1010 Wien
🕐 Öffnungszeiten:
- Mo bis Mi und Fr bis So 09:00 bis 18:00 Uhr
- Do 09:00 bis 21:00 Uhr
- Oktober bis Mai montags geschlossen
💶 Preisinformation: regulär 11€, ermäßigt 8€